Wenn der rote Sparkassen-Bus in den Städten im Vest vorfährt, ist das nicht nur eine Frage von Finanzdienstleistungen – es ist ein Stück Alltag, ein Treffpunkt, ein Ort für Gespräche.
Frank Saßor steht an diesem Vormittag in seinem rotem Sparkassen-T-Shirt vor dem Bus der Sparkasse Vest. Anzug und Krawatte sucht man hier vergebens. Es gibt Kaffee, Wasser und manchmal auch ein Stück Schokolade. Hier werden nämlich nicht nur Überweisungen erledigt und Kontoauszüge gezogen – es wird erzählt, gelacht, zugehört. „Man muss sich einfach Zeit nehmen“, sagt der 59-Jährige. „Viele unserer Kundinnen und Kunden wollen einfach mal reden.“ Frank Saßor kennt die Menschen, die zum Bus der Sparkasse Vest kommen – nicht nur beim Namen. Oft weiß er, wie es dem Kunden geht, der vor sechs Wochen eine Knie-OP hatte, oder dass die Enkelin einer Kundin gerade ihren Führerschein bestanden hat. Manchmal erfährt er auch Trauriges: vom Verlust eines Partners oder den Sorgen über steigende Preise.
Zwischen Kontoauszug und Überweisung
Thorsten Rathkamp arbeitet ebenfalls im Bus. Beide kommen nicht aus dem klassischen Bankwesen, das sie zusätzlich erlernt haben. Saßor ist gelernter Elektroinstallateur, hat bei einem Schaustellerbetrieb gearbeitet und Transporte gefahren. Rathkamp war Busfahrer. Vielleicht macht gerade diese Erfahrung im Umgang mit Menschen den Unterschied: „Auf Leute zugehen – das gehört bei uns dazu. Das ist kein Zwang, das macht uns einfach Freude“, sagt Rathkamp. Zu rund 90 Prozent seien es Stammkunden, die den Sparkassen-Bus nutzen. Wenn jemand länger nicht auftaucht, macht man sich Sorgen. Man kennt sich untereinander. „Es ist hier viel intimer als in einer großen Filiale“, sagt Saßor.
Nicht selten kommen Menschen einfach, um zu plaudern. „Manche holen einen Kontoauszug und stehen dann noch eine halbe Stunde bei uns“, erzählt Rathkamp schmunzelnd. „Die Berater haben hier Zeit für uns“, sagt Friedel Lüders, der regelmäßig zum Sparkassen-Bus in Datteln-Ahsen kommt. „Wenn ich Geld abhebe oder einzahle, ist auch immer genügend Zeit für ein Pläuschchen.“ Die Gespräche drehen sich um alles Mögliche: neue Autoreifen, die Gesundheit, Urlaubspläne oder einen lang gehegten Traum.
Wie bei einer Kundin aus Waltrop, die sich ein Cabrio gekauft hat und den beiden Servicemitarbeitern davon erzählt hat – und dann prompt mit dem Cabrio beim Sparkassen-Bus vorgefahren kam. Die Überweisung dafür? Wurde zuvor natürlich im Sparkassen-Bus erledigt. Der Sparkassen-Bus bringt Finanzdienstleistungen in Stadtteile, vor allem aber bringt er Nähe, echte Live-Begegnungen. „Der Sparkassen-Bus ist vor allem auch ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen“, so Saßor. Und so entsteht zwischen Kontoauszug und Überweisung etwas, das in keiner Bilanz auftaucht: das Gefühl, dass sich jemand wirklich Zeit nimmt.

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